Aufgrund des Europabesuchs von McCarthy Sensei, ist die Lehrgangsdecke dünn in diesem Jahr. Ein Grund mehr jede Gelegenheit zu ergreifen neue Erfahrungen zu machen, neues Wissen aufzutun und sich selbst weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund folgten wir dem Ruf von Steve und Sabrina vom KU Dojo Gärtringen, welche zu einem zweitägigen Seminar mit Olaf Krey gerufen hatten.
Julija, Mathias, Reiner, Patrick und Mike folgten diesem Ruf und trudelten am Samstagmorgen pünktlich zum Trainingsbeginn in Gärtringen ein. Selbstverteidigung stand auf dem Programm für Samstag. Ein Thema das komplexer nicht sein kann und vielleicht auch zu umfangreich für einen einzigen Tag ist. Olaf bemühte sich uns vor allem die technischen und psychologischen Gegebenheiten einer Selbstverteidigungssituation näher zu bringen. Einfache Techniken und wenig Hemmungen gepaart mit einer Prise Kompromisslosigkeit war angesagt. Es ging Olaf vor allem darum uns klar zu machen, wie Faktoren, wie körperliche Überlegenheit des Gegners oder Stress die Situation beeinflussen und einer guten körperlichen und geistigen Konditionierung bedürfen um eine Verteidigungssituation unbeschadet zu überstehen. Nach einem abschließenden Stressdrill wurde allen beteiligten relativ schnell klar worauf es ankommt wenn es gilt den letzten möglichen Ausweg, nämlich die Anwendung körperlicher Gewalt, zu ergreifen um sich selbst oder andere zu schützen.
In den letzten beiden Stunden des Tages, stand Kobudo auf dem Programm, genauer gesagt Bo-Jutsu. Steves Wunsch entsprechend widmeten wir uns den Partnerübungen mit dem Bo. Während sich die Fortgeschrittenen im Peichin Kumibo übten, waren die Anfänger damit beschäftigen ihre ersten Erfahrungen in der Partnerarbeit mit dem Bo zu sammeln.
Sichtlich geschafft, nach dem körperlichen Abarbeiten von 450 Strafpunkten, waren alle froh, als es zum gemütlichen Teil überging. Nachdem uns Steve, Sabrina und ihr Dojo bereits mittags königlich bewirtet hatten, wurde nun der Grill angworfen und der Abend klang mit viel Spaß und guten Gesprächen aus.
Nach einer vermeintlich kurzen Nacht, stand ein Großteil der Teilnehmer – aus Fulda immerhin noch Mathias, Mike und Patrick – bereits um 10:00 Uhr wieder in der Halle. Curriculum war angesagt und so ging es auch gleich mit Kamae-Waza in Solo-Form und Futari-Geiko los. Detailwissen galt es zu vermitteln, was Olaf wunderbar gelang, so das alle – egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener – etwas mitnehmen konnten. Nach einer kurzen Mittagspause und einer mit reichlich blauen Flecken gefüllten Einheit Kaishu-Waza ging es wieder an den Bo. Auch hier galt es wieder die Tücken mit der Waffe am Partner zu erarbeiten, was auch mehr oder weniger gut gelang. Da der Wettergott uns auch im Schwobeländle hold war, konnte diese letzte Einheit auf der Wiese im Freien stattfinden.
An dieser Stelle ein Dank an Steve und Sabrina fürs Ausrichten des Seminars, ein Dank an Olaf für den reichlichen Input und ein Dank an alle Teilnehmer aus Fulda.