Nach zwei Jahren Abstinenz war es nun endlich so weit. Der erste Lehrgang mit McCarthy Sensei in Deutschland stand auf dem Plan und so machten sich am frühen Samstagmorgen Julija, Patrick, Mike und Mathias auf dem Weg ins pfälzische Haßloch. Ein spannendes Wochenende mit vielen neuen Eindrücken stand bevor und sollte die bereits im Voraus sehr hochgesteckten Erwartungen noch übertreffen.
Neben einer Vielzahl Übender des Koryu Uchinadi waren auch viele Gäste aus verschiedenen Karate-Stilrichtungen, wie Shotokan oder Goju-Ryu zu Gast. Das offene Karate-Seminar stand ganz unter dem Zeichen von selbstverteidigungsorientierter Anwendung von Kata-Bewegungen.
Das Training am Samstag begann mit einer gewohnt symphatischen und warmherzigen Begrüßung durch McCarthy Sensei und einem anschließenden Warm-Up, bei dem wir gleich tiefer in die Materie einstiegen. Kaishu-Waza lehrt im Koryu-Uchinadi die Anwendung offener Handtechniken am Partner und dient zugleich als Abhärtungsübung für Arme und Oberkörper. Schnell war bei allen Teilnehmern die Betriebstemperatur erreicht, weshalb wir auch schnell in die eigentlichen Thematik einsteigen konnten. Mit einer Vielzahl von Anwendungen aus Kata wie Naihanchi / Tekki, Passai / Bassai-Dai oder verschiedenen Goju-Ryu Formen bemühte sich Sensei McCarthy ein ganzheitliches Bild der Kampfkunst Karate zu vermitteln und eine Brücke zwischen den Stilen zu schlagen. Frei nach dem Motto: „Was uns verbindet, ist viel wichtiger als das was uns voneinander unterscheidet“.
Nachdem der Samstag, wie üblich mit Techniken auf dem Boden endete (zum Glück konnte doch noch ausreichend Mattenfläche aufgetrieben werden), folgte der gesellige Teil der Veranstaltung. Beim gemeinsamen Abendessen konnten alte Freundschaften gepflegt und neue Kontakte geknüpft und natürlich aus dem reichhaltigen Erfahrungsschatz von Sensei McCarthy geschöpft werden, der es sich wie immer nicht nehmen ließ, sich gesellig unters Volk zu mischen. Nachdem ein kleiner Teil anschließend noch am Weinfest in Mußbach landete und den Abend gemütlich ausklingen ließ, ging es am Sonntag bereits um 10:00 Uhr weiter.
Nach einem erneut drillbezogenen Warmup ging es daran, sich mit den Gyaku-Waza, den Gegentechniken gegen verschiedenste Angriffe vertraut zu machen. Nach der Mittagspause standen schließlich noch Nage- und Ne-Waza auf dem Programm, bis das Seminar schließlich um 17:00 Uhr endete.
Viel zu schnell waren die beiden Tage vergangen, nicht zuletzt auch wegen Sensei McCarthys offener und sympathischer Art, die keinerlei Staralyren erkennen lässt. Wie er selbst gerne betont, hat man zu jeder Zeit das Gefühl sich mit einem guten Freund, jenseits von Verbands- und Stilgeschehen über die gemeinsame Kampfkunst auszutauschen, neue Sichtweisen zu entwickeln und den Spaß am gemeinsamen Beschreiten des Weges („Do“) zu genießen.
Wir freuen uns schon heute auf den zweite Seminar mit Sensei McCarthy am 21. & 22.06. in Dresden und sagen an dieser Stelle: „Danke für zwei tolle Tage“.