Gruppenfoto der Teilnehmer des Karate Neujahrstrainings 2015

Kagami Biraki 2015

Kagami Biraki (鏡開き) ist eine traditionelle japanische Zeremonie, die sich wörtlich mit “Den Spiegel reinigen” oder „Ein Mochi (japanischer Reiskuchen) aufbrechen“ übersetzen lässt. In der Regel fällt diese auf den 11. Januar eines jeden neuen Jahres und wird in oft in Form des Brechens eines Mochi oder dem Öffnen eines Sake-Kruges auf einer Feier zelebriert.

Das erste Kagami Biraki wurde vor ca. 300 Jahren durch den vierten Shogun der Tokugawa abgehalten. Bevor er in den Krieg zog, versammelt er all seine Daimyo (Lehnsfürsten) um sich und öffnete einen Krug Sake (japanischer Reiswein) mit ihnen. Nachdem die Schlacht gewonnen war, wurde diese Tradition jährlich weiter fortgeführt.

Heute wird Kagami Biraki vor allem auf Hochzeiten, Sportveranstaltung, Firmeneröffnungen oder zu anderen besonderen Anlässen zelebriert.

Auch in den Kampfkünsten wurde diese Zeremonie übernommen und viele Kampfkunstschulen halten Kagami Biraki in Form des ersten Trainings eines neuen Jahres ab. Hier geht es sprichwörtlich darum, den Spiegel zu reinigen. Das alte Jahr wird reflektiert, Erlerntes aufgearbeitet und Platz für die Aufgaben des neuen Jahres geschaffen. Meist handelt es sich hierbei dann um ein ganztägiges Ereignis, das im Anschluss oft mit einem gemeinsamen Essen oder einem Mondo (Gespräch mit dem Lehrer) beendet wird. Auch wenn das Datum für ein Kagami Biraki auf den 11. Januar fällt, hat sich gerade in den Kampfkünsten etabliert, ein Datum zu wählen an dem die meisten Mitglieder sich die Teilnahme einrichten können.

Auch im Koryukan Fulda haben wir dieses traditionelle „Neujahrstraining“ am 16.01.2015 begangen um das vergangene Jahr und die dort gelernten Inhalte zu reflektieren und uns auf die Aufgaben des bevorstehenden Jahres 2015 vozubereiten.

Das insgesamt vierstündige Training startete um 18:30 Uhr mit einem kurzen Videoinput zum Thema „Geisteshaltung“ in den Kampfkünsten. Nach einem kurzen Warmup starteten wir dann daher gleich mit den Kihon-Waza um uns eine solide technische Grundlage zu schaffen und dabei auch unsere Haltung zu schulen. „Shoshin“, der Anfängergeist lehrt uns immer ganz und gar bei dem zu sein was wir gerade tun. Den Moment zu erleben und uns nur auf ihn zu konzentrieren. Mit dieser Haltung beschäftigten wir uns zunächst mit der grundschulmäßigen Ausführung der Tsuki-Waza, gefolgt von Uke-Waza Level 1, welches wir in Einzeltechniken untergliederten um dort eine möglichst saubere Form zu erreichen. Bis zur Pause widmeten wir uns schließlich dem Mae-Geri und seinen verschiedenen Ausführungsformen, was wir mit einem intensiven Schnellkrafttraining koppelten.

Nach der Pause starteten wir erneut mit einem kurzen Videoinput aus dem Shorinji-Kenpo. Auch hier war „Geisteshaltung“ wieder ein Thema, aber besonders im Bezug auf Partnerformen. Fokus, Aufmerksamkeit, Wachsamkeit und … nennen wir es … „Killerinstinkt“ sind hier nur einige Stichwörter. Ziel war es die Partnerformen als das zu sehen was sie sind, nämlich Selbstverteidigung. Den Einstieg wagten wir mit Tsuki-Waza Futari Geiko und wechselten dann über die Tegumis zum Oyo-Waza. Durch beständige Partnerwechsel unterstützt, erreichten wir nach und nach den notwendigen Flow und die dazugehörige Haltung in der Arbeit mit dem Partner.

Den Abschluß des Trainings begingen wir mit der Kata Motobu Naihanchi, bis wir das Training um 22:30 Uhr mit einem abschließenden Tsuki-Waza Solo Practice beendeten.

Fotos zum diesjährigen Kagami-Biraki gibt es wie immer auf unserer Google+ Seite.

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