Das neue Jahr hat zwar schon wieder ein paar Wochen auf dem Buckel, aus Dojo-Sicht ist es aber gerade erst um die Ecke gekommen. Leider etwas später als gewohnt, fand das diesjährige Kagami Biraki (man könnte es auch plump einfach „Neujahrstraining“ nennen) am Freitag, den 20.01.2017 statt um „den Spiegel zu reinigen“, was Kagami Biraki übersetzt bedeutet. In den japanischen Dojos stellt es in der Regel das erste Training des neuen Jahres dar, und wird um den 11. Januar herum abgehalten. Tja, das haben wir dieses Jahr aus diversen Grünen und …. nennen wir es „Seuchen“ nicht geschafft. Aber, aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben und so verirrte sich am gestrigen Freitag wieder mal „nur“ der harte Kern ins Dojo in der ehemaligen BGS-Sporthalle. Bleibt die Frage ob vier Stunden Training tatsächlich so abschreckend wirken!? Pausen wurden jedenfalls ausrechend gemacht. Fragen über Fragen.
Die Laune ließen wir uns davon jedoch nicht verderben und starteten nach dem gewohnten Warm-Up mit Kihon-Waza und Makiwara-Training direkt in die freie Anwendung. „Don’t punch in a street fight“ war die provokante Aussage die es zu be- oder widerlegen galt. Mit Hilfe des full ellbow cover hatten einige ganz schnell raus, das es oftmals keine gute Idee ist, gerade zum Gesicht zu schlagen, da mittelhandknochenfeindliche Ellbogen relativ schnell und sicher vorm Gesicht platziert werden können. Abgerundet wurde das ganze nach dem „Auge-um-Auge-Zahn-um-Zahn“-Prinzip mit einem passenden Ellbogenkonter zum Kopf.
Die zweite Hälfte gestaltete sich etwas gemächlicher. „Lady looks into the mirror“ oder auch „mother and child“ ist ein wichtiges Abwehrkonzept gegen geradlinige Angriffe und wird in vielen Kata immer und immer wieder aufgegriffen. Das es sich hier nicht nur um eine einfache Abwehr von Schlägen handelt, erarbeiteten wir in einem kurzen Partner-Drill, in welchem relativ schnell klar wurde, das sich ebenfalls Hebel, Konter, Würger oder Kontrollgriffe aus dem Prinzip ableiten lassen.
Alles in allem wieder ein gelungener Start ins neue Jahr. Wie immer ein großes Danke an alle Beteiligten fürs Mitmachen. Ach ja: HIER GIBT’S DIE FOTOS DAZU!